Interview Birgit und Thomas Rabe I Birgit und Thomas Rabe Stiftung
Fragen: Josina Moll
Foto: Bertelsmann
Wetter: sonnig, 25°C
STRAKI – Was motiviert Sie, sich für Straßenkinder e.V. zu engagieren, und wie sind Sie überhaupt auf den Verein aufmerksam geworden?
BIRGIT RABE – Mein Mann und ich haben 2016 die „Birgit und Thomas Rabe Stiftung“ gegründet, mit der wir wenige, aber große Projekte unterstützen, aktuell in zwei Bereichen: Kinder- und Jugendschutz sowie Sportförderung.
THOMAS RABE – Auf Straßenkinder e. V. sind wir über das gemeinnützige Analyse- und Beratungshaus Phineo aufmerksam geworden. Phineo berät und unterstützt Organisationen, Unternehmen sowie Stifterinnen und Stifter bei ihrem gesellschaftlichen Engagement.
STRAKI – Wie sieht Ihre Unterstützung für den Verein aus?
THOMAS RABE – Unsere Unterstützung ist finanzieller Natur. Wir haben dem Verein erstmals 2020 Geld gespendet. Davon hat Straßenkinder e. V. einerseits mitten in der Corona-Krise obdachlose Kinder und Jugendliche mit Lebensmitteln versorgt und mobile Toiletten installieren lassen. Andererseits wurden die Planungen für das Projekt „BUTZE“ angestoßen, das deutschlandweit erste eigene Haus für Straßenkinder. Dank „Butze“ wird der Verein noch mehr obdachlosen Kindern und Jugendlichen helfen können.
STRAKI – Was begeistert Sie an der Arbeit des Vereins?
BIRGIT RABE – Uns gefällt der engagierte, kompetente und liebevolle Einsatz von Straßenkinder e. V. Tausende Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 14 bis 18 Jahren leben in Deutschland auf der Straße, haben kein Zuhause. Die meisten von ihnen kommen früher oder später nach Berlin, so dass dieses soziale Problem hier auch am sichtbarsten und der Hilfebedarf am größten ist. Tag für Tag ist das Straßenkinder-Team an den Brennpunkten der Stadt unterwegs, sucht dort den direkten Kontakt zu betroffenen Kindern und Jugendlichen und hilft ihnen in vielen Bereichen schnell und unkompliziert. Das reicht von der Lebensmittelausgabe über Notschlafstellen und Beratungsangeboten bis hin zur Unterstützung bei Ämtern und Behörden.
STRAKI – Was war Ihr Highlight in der bisherigen Unterstützung?
THOMAS RABE –Ein Highlight war für mich die „Twitter Challenge“, die ich im April 2020 gestartet habe. Über den Kurznachrichtendienst hatte ich damals zum Radfahren, Laufen und Rudern aufgerufen, allesamt Sportarten, die mir selbst besonders am Herzen liegen. Die so zurückgelegten Kilometer haben meine Frau und ich mit einer Spendenzusage zugunsten der Straßenkinder e. V. verknüpft, anfangs mit einer Höchstgrenze von 100.000 Euro. Die waren dank der überwältigenden Beteiligung allerdings so schnell erreicht, dass wir die Summe auf 200.000 Euro verdoppelt haben.
BIRGIT RABE – Und jetzt zu sehen, wie das Projekt „BUTZE“ Gestalt annimmt, ist ebenfalls etwas sehr Besonderes für uns. Das Grundstück in der Nähe des S- und U-Bahnhofs Lichtenberg konnte auch dank unserer Hilfe bereits im vergangenen Oktober gekauft werden, seitdem laufen die Planungen auf Hochtouren. Es ist wirklich beeindruckend zu sehen, was der Verein hier alles für die Straßenkinder verwirklichen will. Das gibt es so in Deutschland bislang noch nicht. Wir freuen uns auf die Grundsteinlegung, die hoffentlich im Spätsommer erfolgen kann.
STRAKI – Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Vereins?
THOMAS RABE – Ganz konkret wünschen wir uns, dass das Projekt „BUTZE“ zügig umgesetzt und zu einem Modell für ähnliche Vorhaben in anderen Städten wird.
Mehr interessante Fakten über den Straßenkinder e. V. findet ihr im aktuellen Jahresbericht.