Interview mit Jens-Rainer Jänig | mc-quadrat
Fragen: Friederike Nitsch
Foto: Philipp Stelzner
Wetter: sonnig, 27°C
STRAKI – Hallo Jens-Rainer, wie lange unterstützt du schon den Straßenkinder e.V.?
JENS-RAINER –Ich und das ganze Team bei mc-quadrat arbeiten seit 2009 mit und für den Straßenkinder e.V.. Davor haben wir uns regelmäßig für ein anderes soziales Projekt engagiert, aber mit dem Team rund um Eckard Baumann sind wir Jahr für Jahr einen Schritt gemeinsam vorwärts gegangen. Das macht so viel Spaß, dass wir weitermachen wollen.
STRAKI – Wie genau sieht eure Hilfe für den Verein aus?
JENS-RAINER – Wir haben in den Jahren alle wichtigen Kommunikationsmedien über- und erarbeitet, mehrere Webauftritte entwickelt, eine Spendenkampagne kreiert. Dabei haben wir immer auch darauf geachtet, dass das Erscheinungsbild des Straßenkinder e.V.s zunehmend professionell wurde. Die tolle Arbeit sollte ja auch toll rüberkommen. Uns war von Anfang an klar, dass das ein entscheindender Erfolgsfaktor ist, denn die Arbeit wird ja nahezu ausschließlich durch Spenden, Förderungen und private Unterstützung finanziert. Zudem versuchen wir auch immer wieder – auch unter unseren Kunden – Förderer für den Straßenkinder e.V. zu finden und die Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass man sich hier direkt in Berlin für ein Kinder engagieren kann, die in einer Wohlstandsgesellschaft drohen den Anschluss zu verlieren. Das ist uns schon ein paar Mal gelungen und daraus sind ebenfalls sehr langfristige Verbindungen hervorgegangen, was sehr freut.
STRAKI – Was wünschst du dir für Straßenkinder e.V. für die Zukunft?
JENS-RAINER – Aus einer gesellschaftlichen Perspektive wünsche ich mir natürlich, dass der Straßenkinder e.V. immer weniger zu tun hat. Das wäre das Zeichen, dass wir die Probleme in den Griff bekommen, die die betroffenen Kids treffen und denen sie aus sich heraus wenig entgegensetzen können. Von dieser Idealvorstellung einmal abgesehen wünsche ich mir mehr engagierte Unterstützer aus und in Berlin, die bereit sind durch ihr Engagement Mitverantwortung für unsere Stadt zu übernehmen. Dabei denke ich vor allem an die Unternehmensbürger dieser Stadt. Sie haben die Möglichkeiten und sollten ihre gesellschaftliche Verantwortung weitreichend und vor allem großzügig wahrnehmen. Und es wäre es schön, wenn der Verein mehr Möglichkeiten hätte sich in die politische Gestaltung zum Umgang mit den betroffenen Kindern einzubringen, Sie sind wirklich am Nächsten dran und wissen, wie man die Kids erreicht. Ein benachteiligtes Kind geht nämlich nicht einfach so von selbst zum Amt und bittet in den dort festgelegten Sprechzeiten um Hilfe. Das wäre eine bürokratische Kopfgeburt, die knappe Mittel unwirksam bindet und nur der Willensdemonstration aber nicht den Betroffenen dient. Da könnte der Verein mit vielen Erfahrungen helfen, die Ressourcen und Bedürftigen einander näherzubringen. Von dem Team weiß ich zudem, dass sie sich schon wieder zwei große Ziel gesetzt haben: Die Eröffnung eines neuen Hauses für ihr Streetwork. Eine tolle Idee, die utopisch klingt und ein wenig nach den Sternen greift, die aber keineswegs unrealistisch ist. Wir sind gerade dabei, die nötigen Informationen aufzubereiten. Außerdem möchte der Straßenkinder e.V. seine Arbeit durch die Gründung einer Stiftung verstätigen. Auch das zeigt, wie nachhaltig das Team denkt und ich würde mich freuen, daran und ggf. in der Stiftung mitzuwirken.
Mehr interessante Fakten über den Straßenkinder e. V. findet ihr im aktuellen Jahresbericht.